Das ehemalige "Kurhaus Fidaz" liegt in einer Landschaft, die vor rund 15'000 Jahren durch den gewaltigen Flimser Bergsturz gebildet wurde. Der Rheingletscher, der hier rund 200m dick war, befand sich auf dem Rückzug. Die Gesteins-Massen zwischen Piz Grisch und Flimserstein verloren deshalb ihren Halt, stürzten auf einer Länge von 16km ins Vorderrheintal und bedeckten dieses mit einer Gesteins-Schicht von rund 500m Höhe. Bis heute hat sich der Rhein eine tiefe Rinne ausgewaschen, wobei die einmalige "Ruin aulta", die Rheinschlucht, entstanden ist.
Auf der Terrasse dieser Schlucht hat sich die Region Flims-Laax-Falera entwickelt. Das Bild zeigt Flims Dorf um 1900. Die ältesten Urkunden sind auf das Jahr 765 datiert. Am Sonnenhang über dem Dorf Flims ist die Nachbarsiedlung Fidaz entstanden. Sie war im späten Mittelalter von Walsern bewohnt. Während den napoleonischen Kriegen zogen Ende des 18. Jahrhunderts viele Truppen durch das Tal. Das brachte der Bevölkerung bis weit ins 19. Jahrhundert hinein Armut, Elend und Krankeit.
(Quelle: 50 Jahre Bergbahnen Flims, von Heinz Baumberger)
Im Jahr 1875 wurde die "Luft- Molken- und Seebadanstalt Waldhaus" gegründet. 1877 wurde das "Kurhaus", die heutigen Parkhotels Waldhaus, eröffnet. Damit war der KURORT Flims geboren. Die Gäste strömten hierher, weil das Klima schnell als besonders heilsam und wohltuend bekannt wurde. Die Entwicklung ging rasant weiter: Hotels schossen förmlich aus dem Boden, 1890 wurde mit einem eigenen Elektrizitätswerk Licht erzeugt, 1901 gab es in Flims Telefon, 1904 wurde der Kur-und Verkehrsverein Flims gegründet und 1905 ein Casino eröffnet. Das Bild links stammt aus dem Jahr 1912.
(Quelle: 50 Jahre Bergbahnen Flims, von Heinz Baumberger)
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die erste kuppelbare Sesselbahn gebaut. Die Masten bestanden – in Ermangelung von Zement und Eisen – aus Lärchenholz. Die Bahn führte von Flims nach Foppa. Sie legte den Grundstein für weitere Bahnbauten. Am 9. Februar 1947 wurde bereits die Sektion Foppa - Naraus eröffnet. Flims war nun gut gerüstet für den Ganzjahres-Tourismus. 1970 wurden erstmals höhere Tourismus-Zahlen im Winter als im Sommer erreicht. (Quelle: 50 Jahre Bergbahnen Flims, von Heinz Baumberger)
Auch das Kurhaus Fidaz hat sich in all' den Jahren immer weiter entwickelt, um den Gästen das Beste bieten zu können. Und die Gäste danken es ihren Gastgebern, wie es schon 1934 in der "fidelen Fidazer Revue" des damaligen Hoteliers M. Baiter beschrieben wurde:
Aus Baiter's fidelen Fidazer Revue
Nun ist vorbei des Sommers Hitze,
(Im Tiefland schmolz man fast zu Brei,)
Weiss leuchtet jede Bergspitze,
S' ist halt Oktober, nicht mehr Mai!
Es dreht sich stets das Rad der Zeiten,
Ein göttliches Perpetuum,
Mit ihm muss alles vorwärts schreiten,
Und keiner kommt drum herum.
Des Menschen Geist nur, wie im Spiele,
"Dreht rückwärts" oftmals und mit Schwung,
Gedanken sammeln sich im Ziele,
Das einfach heisst: "Erinnerung".
Wenn's herbstelt, nebst des Alltags Plage,
Wenn drohen, Frohgefahr,
Wie gerne denkt man an die Tage,
Wo' s fast zu heiss, doch lieblich war.
Auch wir, an warmer Ofenplatte,
Wir denken still jetzt im Salon,
Wie man doch liebe Gäste hatte
In der verflossenen Saison!
Da wird kein einziges vergessen
Von all den vielen Arrivées,
Ob kurz, ob lang sie dagewesen,….
Auch Sie sind mit dabei, persé!
Indem wir uns an Sie erinnern,
Kommt drum von unsrer Ofenbank
Für Sie, aus unserm tiefsten Innern
Ein kleiner Gruss… und nochmals Dank.
Kurhaus fidaz, Oktober 1944
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